Sonntag, 28. September 2014

"Einfach nur" Nähen (Herbstquilt, Teil 4)

Gut, dass ich den Sew Along mitmache - da wird man ja zwangsmotiviert. Die ersten Blöcke habe ich fertig, aber seit Mittwoch ist der Göttergatte für 10 Tage auf Dienstreise in Afrika und ich bin alleine mit unseren beiden Sonnenscheinchen, da ist die abendliche Nähmotivation gering. Bis Mittwoch war ich aber richtig fleißig: 6 Blöcke von den 12 sind schon fertig. Aber auch wenn ich gedanklich sage "Hälfte ist vorbei", so stimmt das nicht ganz, denn um die Blöcke herum muss ich dann auch noch einen Rahmen nähen, und damit ich "im Terminplan" bleibe, muss ich mich mit den Blöcken sputen. Hier einmal die fertigen Blöcke:


Mit meiner Stoffwahl bin ich sehr zufrieden, ich habe allerdings beim Zusammensuchen der Stoffe noch nicht an die Stoffe für die "Fenster" gedacht und mache das jetzt spontan bei jedem Block. Bei manchen Blöcken war die spontane Stoffwahl sehr glücklich, wie zum Beispiel bei den Spinnen im linken Turm oder auch bei dem winkenden Zwerg, bei anderen Fenstern bin ich mit dem Ergebnis nicht so zufrieden (beim Block mit den Bienen und Marienkäfern zum Beispiel stimmen die Kontraste nicht richtig). Hier zwei Detailaufnahmen:



Aber egal, solche kleine Fehler machen den Quilt ja besonders liebenswert, sage ich mir, ist halt keine Industrieware. Was macht ihr bei kleinen Fehlern, neu nähen oder wie ich Ausreden erfinden?

Außerdem wollte ich euch auch mal die Rückseite von zwei fertigen Blöcken zeigen. Beim rechten habe ich schon angefangen, das Papier der Vorlage rauszupulen, aber im Prinzip werde ich es erst rausnehmen, wenn alle Blöcke zusammengenäht sind (damit man die Nahtzugaben der Blöcke besser sieht):


Was habe ich sonst so gelernt?
  1. Für so ein Projekt sollte man wirklich nur Baumwollstoffe/Patchworkstoffe verwenden. An einer Stelle habe ich einen Polyestersatin eingearbeitet, weil der farblich gut passte, aber der legt sich sehr schlecht und lässt sich auch nicht plattbügeln, was das genaue Nähen deutlich erschwert. Hätte ich eigentlich auch vorher wissen können.
  2. Der Zuschnitt braucht ein kleines bisschen Konzentration. Meine Vorgehensweise beim Zuschneiden habe ich ja letzte Woche beschrieben, und obwohl ich pro Abend nur einen Block zuschneide und nähe sind mir schon zwei Fehler passiert (falschen Stoff zugeschnitten). Bei einem Block ist es mir noch rechtzeitig vorm Nähen aufgefallen, bei einem anderen Block ist der Fehler jetzt eingenäht und das Muster somit nicht ganz perfekt. Na, wer findet den Fehler?
So, Kind1 ist gleich mit der Mittagspause fertig, daher zum Schluss mal noch eine Frage in die Runde der Mitstreiterinnen: näht ihr eigentlich ein "Label" an euren Quilt? Ich meine jetzt nicht so ein Webband, wie es einige an ihre selbstgemachte Kleidung nähen, sondern ein Quiltlabel, wie es in Amerika wohl üblich ist (Beispiele von Google). Würde mich freuen, Eure Meinung zu dem Thema zu hören.

So, und jetzt schaue ich noch bei Marja Katz, wie weit die anderen sind.

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

Sonntag, 21. September 2014

"Cut as I go" - Zuschneiden in 23 Bildern (Herbstquilt, Teil 3: Zuschneidemarathon)

Das Thema der Woche beim Herbstquilt Sew Along bei Marja Katz lautet "Schnipp & Schnapp, Roll & Ratsch: der Zuschneidemarathon". Da mein Quilt ja in der "Foundation Paper Piecing"-Technik genäht wird, iläuft das Zuschneiden bei mir etwas anders als bei den anderen Sew Along-Teilnehmern. Ich nenne den Prozess "Cut as I go", da ich jeden Block erst beim Nähen zuschneide, und habe für meinen Sew Along-Beitrag eine Fotobeschreibung erstellt.

Zur Erinnerung: ich nähe den 2013 BOM ("Block of the Month") von Ula Lenz. Insgesamt besteht dieser Quilt aus 12 Blöcken, für jeden gibt es eine PDF-Datei als Vorlage. Ich stelle das Zuschneiden anhand des März-Blockes vor. 

Zuerst drucke ich mir die Vorlage aus, pro Block sind das zwei DIN A4-Seiten. Ein Block besteht aus mehreren Teilstücken, die dann in einer bestimmten Reihenfolge zusammengenäht werden (der März-Block hat 8 Teilstücke, A bis H). Für jedes Teilstück gibt es eine Papiervorlage, die ich ausschneide und entlang der späteren Nahtlinien falte.


Vorlage für März-Block / Detailansicht der Unterblöcke / Vorlage geschnitten & gefaltet

Das Zuschneiden beschreibe ich anhand von Teilstück F. Für das Teilstück benötige ich 4 Stoffteile. Ich nehme meine Papiervorlage und platziere sie auf meinem ersten Stoff. Anschließend klappe ich die Vorlage an der späteren Nahtlinie hoch und schneide dann den Stoff mit etwas Nahtzugabe ab - erst rechts, dann links, dann oben.

Zuschnitt von Stoff 1 für Teilstück F

Das gleiche wiederhole ich für Stoffstück 2: Papiervorlage platzieren, umklappen, mit etwas Nahtzugabe abschneiden. Stoffstück 1 habe ich an die Papiervorlage geheftet, weil ich damit gleich losnähe, daher ist es auf den Fotos immer noch zu sehen - eigentlich kann man die Einzelstücke ohne das erste Stoffstück zuschneiden, daran habe ich beim Fotografieren nicht gedacht.

Zuschnitt von Stoff 2 für Teilstück F

Und das gleiche für Stoffe 3 & 4 wiederholen:

Zuschnitt von Stoff 3 und 4 für Teilstück F

Sieht vielleicht etwas kompliziert aus, ist aber echt fix gemacht. Man muss darauf achten, den Stoff mit der "guten" (rechten) Seite nach unten zu legen, aber das ist auch schon alles. Nach den ersten zwei/drei Zuschnitten läuft das echt fix. Und so sieht es aus, wenn man alle 4 Stoffstücke zugeschnitten hat (einmal Papierseite, einmal Stoffseite):

Alle Stoffe für Teilstück F ausgeschnitten

Und weil ich gerade dabei bin, zeige ich euch auch schnell noch das Nähen: Stoff 1 wird unter dem Papier platziert, linke Stoffseite auf dem Papier. Stoff 2 wird dann rechts auf rechts unter Stoff 1 gelegt, und zwar so, dass die Nahtzugaben zusammenpassen und sich unter der auf dem Papier gezeichneten Nahtlinie befinden. Man kann das durch Zurückfalten der Papiervorlage leicht überprüfen. Anschließend Papier wieder "flach falten" und genau auf dem Strich entlang nähen. Das klingt wahrscheinlich noch komplizierter als das Zuschneiden, aber nach dem dritten Mal kann man das im Schlaf.

Zusammennähen der ersten beiden Stoffstücke

In der folgenden Bilderreihe sieht man noch, wie das Ganze nach dem Nähen aussieht. Bevor es mit Stoffstück 3 weitergeht, klappt man Stoffstück 2 auf und bügelt die Naht einmal flach (ich habe einfach das Bügelbrett in Arbeitstischhöhe neben den Nähtisch gestellt, außerdem war das Bügelbrett auch der "Zuschneidetisch"). Danach näht man nun Stoffstück 3 an, weil die Nahtzugabe von Stoffstück 2 aber durch das grobe/improvisierte Zuschneiden nicht wirklich gerade ist, habe ich die Papiervorlage vorher nochmal zurückgeklappt und die Nahtzugabe begradigt, bevor ich das nächste Stoffstück angelegt habe.

Vorbereitung für das Annähen von Stoffstück 3

So näht man dann alle 4 Stoffstücke auf das Papier auf. Anschließend begradigt man noch die Nahtzugaben für das Teilstück, damit es sich später schöner an die anderen Teilstücke annähen lässt. Das vierte Bild in der folgenden Bilderreihe ist das fertige Teilstück F.

Teilstück F: Alle Stoffstücke genäht, Stoffseite / Papierseite / Nahtzugaben zurechtgeschnitten, Papierseite / Stoffseite

Ja, das sieht jetzt extrem kompliziert aus (ist es wirklich nicht!) und macht dabei noch nicht einmal besonders viel her. Der Wow-Effekt stellt sich aber ein, wenn man dann die verschiedenen Teilstücke zum Block zusammenfügt:


Fertiger März-Block

Also, auch wenn Eigenlob stinkt: ich finde das echt mega-cool (wahrscheinlich ist es total uncool, Begriffe wie mega-cool zu verwenden, aber meine Kinder sind noch nicht im Teenageralter und finden mich daher noch nicht peinlich)!

Ohne der nächsten Woche vorzugreifen: der Nähprozess ist einfach, erfordert aber ein bisschen Konzentration, das gebe ich zu. Entspanntes "chain piecing" ist mit so einem Quilt nicht möglich, außerdem dreht man sich ständig zwischen Bügelbrett und Nähmaschine hin- und her - ein sinnvoller Arbeitsplatzaufbau ist daher wichtig. Für den Block habe ich insgesamt circa 90 Minuten gebraucht, und die Arbeit fühlt sich fast eher nach Basteln als nach Nähen an, aber das Ergebnis hat mir Spaß gemacht. Ach so, ehe ich es vergesse: das Papier wird am Ende natürlich noch rausgepult. Das zeige ich dann nächste Woche!

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

Freitag, 19. September 2014

Make or Buy - Überlegungen zu Kinderkleidung im Allgemeinen und SWAP Teil 3

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle die Liste von letzter Woche durchgehen und erläutern, was ich selbst nähen möchte. Aber ich habe in den letzten Tagen drei interessante Posts gelesen, die mich im Zusammenhang mit meinem Nähplan/SWAP zu sehr beschäftigt haben. Diese wären:


Alle Posts haben mich auf unterschiedliche Art zum Nachdenken gebracht und bisher leider mehr Fragen aufgeworfen, als ich beantworten kann. Die drei Blogbeiträge haben in Summe eine Kette von Gedanken getriggert, die ungefähr so aussehen:

  • Welche Rollenbilder gebe ich meinen Kindern mit? Warum finde ich es nur bedingt toll, dass meine Tochter auf lila Glitzer steht, würde das aber bei einem Jungen für tolle geschlechtsunspezifische Erziehung halten? Und würde ich das eigentlich wirklich, oder würde ich es ihm ausreden? (Habe die Familienplanung mit zwei Töchtern abgeschlossen, die Frage wird auf ewig hypothetisch bleiben).
  • Ist es sinnvoll, Kinderkleidung im Netz zu posten? Leiste ich damit einen sinnvollen Beitrag oder erzeuge ich nur Datenmüll?
  • Ist mein Nähen politisch? Ist nicht irgendwie alles politisch? Müsste ich mich nicht mehr für eine bessere Welt engagieren? Doch wer definiert "besser"?
  • Warum nähe ich eigentlich? Und was nähe ich nun endlich im Rahmen des SWAPs?

Schlaf- und Nachdenkzeitmangel wegen Erkrankung von Kind2 und der Mehrheit der Kindergartenerzieher von Kind1 (diese Woche gab es nur eine "Notgruppe" in der KiTa) haben den Denkprozess zu den Themen bisher leider etwas behindert. Kind1 braucht aber neue Kleidung, daher muss ich mit dem SWAP vorankommen - auch, da ich schon Stoff gekauft habe und gern etwas daraus nähen möchte (erste Antwort zum "Warum?": Weil ich es mag, mir Dinge nach meiner eigenen Vorstellung schaffen zu können. Nebeneffekte wie Ressourcenschonung und die Nicht-Unterstützung ausbeuterischer Konzerne/Strukturen sind positiv, aber nicht der Hauptgrund für mein Hobby).

Ich habe auch beschlossen, dass es Wert haben kann, dass ich meine Ergebnisse im Netz präsentiere, denn: 
  1. ich könnte Inspiration für andere sein, so wie mich selbst schon viele Blogbeiträge inspiriert haben 
  2. ich allein mit meinen Gedanken bin zwar unbedeutend, aber wenn andere Menschen die gleichen unbedeutenden Gedanken haben, merken wir, dass wir nicht allein sind. Und wer weiß, wann das mal wichtig wird (interessant hierzu: Maike von Wegen zum Thema "Die Gesellschaft bin zum Beispiel ich"). Mir gefällt die Idee, mehr an das uns Verbindende und weniger an das uns Trennende zu denken.
Um keinen Datenmüll zu erzeugen, möchte ich mich bemühen, sowohl die Blogbeiträge als auch die Kleidungsstücke sorgfältig und mit Liebe zu machen. Qualität statt Quantität, sozusagen. Ob ich das schaffe? Weiß ich nicht. Aber von einer "Qualitätsoffensive" für meine Kinderkleidung könnte ich doppelt profitieren: schönere Kleidung und Verbesserung meiner Nähfertigkeiten.

Gut. Beim SWAP bin ich jetzt nicht weiter, aber meine Gedanken sind etwas sortiert. Ich werde nähen, und ich werde schreiben. Was genau, das führe ich jetzt hier nicht näher auf, der Post ist schon jetzt viel zu lang. Aber ich werde!

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix


Sonntag, 14. September 2014

BÄM! Farbexplosion (Herbstquilt, Teil 2: Stoffauswahl)

Das Thema für Woche 2 im Herbstquilt Sew Along lautet "Bunte Blätter, bunte Farben – das sind meine Stoffe". Stoffe! Irgendwie sind sie ja fast das Schönste am Nähen. Als ich letzte Woche meine Kiste mit den Patchworkstoffen durchsuchte, war ich erstaunt, wieviel Stoff ich in den letzten drei Jahren angesammelt habe. Eine ganze 45 Liter IKEA SAMLA-Kiste voll! Und das, obwohl ich praktisch nie Patchwork oder Deko nähe...


Ich hatte ja letzte Woche schon erwähnt, dass mir für den Quilt Stoffe von Kaffe Fassett vorschwebten - und dann schaute ich in die Kiste und stellte fest, dass ich eigentlich schon genug Stoffe habe und nichts mehr hinzuzukaufen brauche. Eigentlich. Irgendwann vernähe ich sie sicher, dachte ich mir, und bestellte also trotzdem noch ein paar Stoffe. Kein Wunder, dass die Kiste so voll ist...

Beim Durchsuchen der Kiste fielen mir auch Stoffproben von einem Färbeversuch aus 2013 in die Hände. Ich hatte damals eine Färbereihe mit Procion MX Kaltwasserreaktivfarbe gemacht (Farbkreis aus den 3 Basisfarben färben) und schon ganz vergessen, wie toll die Stoffe damals geworden waren. Hier mal ein Foto, weil ich so stolz darauf bin (sind alles gefaltete 15 cm Stoffquadrate):


Ich wollte ursprünglich einen Farbkreis daraus nähen, hatte dann aber nie eine überzeugende Idee für ein Muster. Und bei irgendeiner Aufräumaktion wanderten die Stoffe dann in die Kiste. Als ich sie jetzt wiederfand, dachte ich: was, wenn ich den Stoff für den Himmel im Quilt einfach selbst färbe? Für diesen Teil des Musters hatte ich nämlich noch nichts, was mich wirklich überzeugte (ich wollte helltürkis-leuchtend mit ein ganz klein wenig Struktur). Und ich hatte das Färbezubehör ja vorrätig, die Rezepturen von 2013 hatte ich mir gut notiert und weißer Baumwollstoff war auch da... einen Tag überlegte ich, ob das nicht doch zu verrückt ist, und dann machte ich mich ans Werk. Mein Quilt wird also aus vielen Bestandsstoffen, ein paar neuen Kaufstoffen und selbstgefärbtem Himmel bestehen. Hier sind alle Stoffe, farblich sortiert:



Ich habe die einzelnen Stoffe dann abfotografiert und die Skizze von letzter Woche mit den tatsächlich verfügbaren Stoffen überarbeitet - das machte ich mittels iPad und Adobe PS Touch. "Überarbeitet" ist leicht dahingesagt - ich habe schon recht viel herumprobiert, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Ohne technische Hilfsmittel gehen mir solche Projekte schief - mir fehlt einfach das richtige Farbgefühl. Anschließend habe ich die Stoffe nach der neuen Skizze auf dem Küchentisch ausgelegt, um zu schauen, ob die Stoffe auch in Natura so zusammenpassen, wie ich es mir (wortwörtlich) ausgemalt habe. Ein paar Stoffe habe ich noch umsortiert, dann war ich zufrieden. In Bildern sieht dieser Entstehungsprozess übrigens so aus:


Beim letzten Bild kann man das Schloss mit etwas Fantasie schon fast erkennen. Hier nochmal in groß:



Gefällt mir!

Rückseitenstoff habe ich auch gleich bestellt, kuscheligen Baumwollflanell. Stoffe für die Einfassung (Binding) und den Rand/Rahmen auf der Vorderseite werden aus dem Bestand kommen, ich bin mir aber noch nicht ganz sicher, welche es werden. Und auch wenn es kein Stoff ist, so passt es gut in die Aufzählung: Vlies für die Füllung habe ich auch "auf Lager", ich hatte mir nämlich für meinen Babyquilt in 2012 zwei verschiedene Vliese bestellt und nur eines genutzt.

Falls es interessiert, hier meine Stoffquellen:

  • die neuen Stoffe sind allesamt vom Stoffekontor in Leipzig. Sind etwas teurer, aber von wirklich sehr guter Qualität. Ich war 2011 oder 2012 mal selbst im Ladengeschäft (vor ihrem Umzug) und die Mitarbeiter sind sehr nett und das Angebot ist der Wahnsinn.
  • der weiße Baumwollstoff für's Färben ist von Buttinette, ebenso wie die gepunkteten, der hellgrüne und der rosafarbene Stoff. Die Buttinette-Stoffe sind ok, aber man merkt schon den Qualitätsunterschied zu "richtigen" Patchworkstoffen.
  • die anderen Stoffe habe ich überwiegend bei KunstUndMarkt gekauft. Gerade die Stoffe aus der Serie "Shadow Play" von dort kann ich sehr empfehlen, wenn man nach "falschen Unis" sucht, ein super Preis-Leistungsverhältnis.
  • die Füllung/Vliese habe ich ehedem beim Handarbeitshaus Gröbern bestellt. Für meinen ersten Quilt hatte ich "Polyester Batting Crib Size" verwendet, jetzt wird es "Cotton Batting Crib Size".


Bei Marja Katz findet ihr übrigens die anderen Teilnehmer des Sew Alongs. Und ihr so? 

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

Freitag, 12. September 2014

Klamottenliste für Kindergartenkinder - SWAP Teil 2

(hier gibt's die Einleitung zum SWAP)

Zurück vom Herbstquilt-Planen, weiter geht es mit dem Näh-Ernst: Kind1 braucht ja weiterhin Herbstkleidung. Für meinen "Nähplan" brauche ich erstmal eine Bedarfsliste. Ich habe daher mal aufgeschrieben, was und wieviel so ein Kindergartenkind meiner Meinung nach eigentlich benötigt. Hier meine Liste für Herbst/Winter:

  • 3 Nachthemden
  • 10 Paar Socken (2 davon in KiTa)
  • 5 Paar Strumpfhosen (1 davon in KiTa)
  • 16 Unterhosen (2 davon in KiTa)
  • 4 Unterhemden
  • 10 Kurzarm-Shirts (2 davon in KiTa)
  • 10 Langarm-Shirts (2 davon in KiTa)
  • 4 Cardigans
  • 2 Sweatjacken
  • 1 Weste
  • 3 Jeans/ungefütterte Hosen (1 davon in KiTa)
  • 2 gefütterte Hosen
  • 2 Regen/Matschhosen (1 davon in KiTa)
  • 1 Regenjacke
  • 1 Bademantel
  • 1 Winterjacke/mantel
  • 1 Skihose
  • 1 Skianzug
  • 2 Winter-Schaltücher
  • 2 Mützen

Ja, ich bin ein Listen-Freak. Röcke und Kleider tauchen nicht in der Liste auf, weil sie für mich "Icing on the Cake" sind und nicht zur Grundausstattung gehören. Persönlich finde ich Kleider zwar schön, aber zum einen sind sie für Kind1 zur Zeit eher unpraktisch (einmal kleckern, gleich das ganze Outfit hin) und zum anderen wollte sie die von mir genähten Kleider dieses Jahr nie gern anziehen (nicht einmal das lilafarbene). Also, keine Kleider auf der Liste!

Schuhe, Handschuhe sowie Sportsachen habe ich nicht mit aufgezählt, ansonsten habe ich versucht, wirklich gründlich zu sein. Ich habe auch Sachen mit aufgeführt, die ich sicherlich nicht nähen werde - der Vollständigkeit halber, weil ich die Liste auch als Einkaufsliste nutze. Ich sagte es ja schon - Listen-Freak. Auf den ersten Blick sind das ganz schön viele Kleidungsstücke, aber ich habe auch die Wechselsachen für den Kindergarten mit aufgeführt und bin von unserer üblichen "Verschmutzungsrate" ausgegangen. Und auch wenn ich gefühlt jeden Tag Wäsche wasche (zwei Kleinkinder halt), gehört es nicht unbedingt zu meiner Lieblingsbeschäftigung. Was mich interessieren würde: wie findet ihr die Liste? Habt ihr ähnlich viele Kleidungsstücke, oder findet ihr die Liste total daneben?

Nächste Woche werde ich dann berichten, was ich von dieser Liste auf meinen Nähplan setze & warum. Doch jetzt muss ich noch Stoffe für den Herbstquilt Sew Along aussuchen.

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

Sonntag, 7. September 2014

Ich auch! Mein Plan für den Herbstquilt Sew Along (Teil 1: Muster, Muster, Muster!)

Themenwechsel - bevor es mit der Planung meines Kinder-SWAPs weitergeht, schiebe ich noch ein anderes Projekt dazwischen. Marja Katz veranstaltet einen Herbstquilt Sew Along, und schon als ich die Idee auf Twitter las, dachte ich: toll, da will ich mitmachen. Ich habe da nämlich ein Projekt, was ich schon ewig vor mir herschiebe...

In 2012 habe ich schon einmal einen Quilt genäht, einen "I Spy"-Quilt für Kind1. War ein wirklich schönes Projekt und ich freue mich immer wieder darüber - aktuell ist der Quilt mit im Bettchen von Kind2.


Ebenfalls in 2012 habe ich mich beim Craftsy Block of the Month eingeschrieben, aber nie etwas aus dem Kurs genäht (obwohl der Kurs wirklich inspirierend ist). In 2013 dann habe ich jeden Monat die BOM-Blöcke auf der Seite von Ula Lenz gesammelt, allerdings wieder nicht mit dem Nähen begonnen. Ich hab' mich bewusst gedrückt... mehrfach bin ich drumherum geschlichen, aber aus Angst vor der Herausforderung habe ich nie angefangen. Kennt ihr das auch? Doch das ist jetzt vorbei, mit dem Sew Along stelle ich mich der Aufgabe!

Der Quilt von Ula Lenz wird mit der Paper-Piecing Technik genäht. Wer diese noch nicht kennt, findet hier eine gute Einführung. Die einzelnen Blöcke ergeben zusammen eine Größe von 60x80 cm, zusammen mit dem Rand sollte das perfekt sein für mein Ziel "Krabbeldeckengröße" (so ca. 1x1,40 m).

Ich habe mir also erstmal ein Bild vom fertigen Quilt runtergeladen, zu Schwarz-Weiß umgewandelt und ein bisschen darauf herumgemalt, um ein paar Ideen für die tatsächliche Umsetzung zu bekommen. Auf der Seite von Ula Lenz sind übrigens auch einige sehr schöne fertige Quilts nach diesem Muster zu finden.


Da ich beim SWAP so gute Erfahrungen damit gemacht habe, habe ich mir auch diesmal wieder ein Pinterest-Board angelegt. Aktuell plane ich, den Quilt im "Hundertwasser-Stil" umzusetzen, zumindest was die Farben betrifft (der Göttergatte warf nämlich ein, dass Hundertwasser auf organische Formen setzte und der Quilt ja eher streng geometrisch sei). Ich denke, mit ein paar leuchtenden Kaffe Fassett-Stoffen könnte das richtig schick werden... doch dazu dann mehr nächste Woche bei der Stoffauswahl! Hier nur ein kleiner Farb-Vorgeschmack:


Und jetzt schaue ich gleich mal rüber zu Marja Katz, was die anderen so planen. Hach, schöne Idee, der Sew Along!

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

Freitag, 5. September 2014

Rüschen, Glitzer, Totenköpfe? - Farbpalette und Kleidungsstil für H/W 2014 SWAP

(hier gibt's die Einleitung zum SWAP)

Im Prinzip macht es mir meine Tochter ja leicht: sie trägt alles. Ihre derzeitigen Lieblingsfarben sind zwar "Lila, Bunt und Glitzer", aber da ihr täglicher Anziehvorgang davon nicht maßgeblich beeinflusst wird*, habe ich maximalen Gestaltungsspielraum (*könnte auch daran liegen, dass sie sich nur unter Protest selbst anzieht - und wer sich anziehen lässt, muss mit meiner Wahl leben).

Allerdings gibt es ein Problem: ich bin leider alles andere als farbsicher. Manchen Menschen wurde es scheinbar es in die Wiege gelegt, die perfekten Farbkombinationen zu wählen - ich gehöre nicht dazu. Ich bin kein Künstler, ich bin der totale Kopfmensch. Und was mache ich als Kopfmensch? Ich greife zum Rettungsanker "Farbtheorie" und zu Adobe Kuler. Adobe Kuler ist ein kostenloses Online-Werkzeug, mit dessen Hilfe man nach Festlegung einer Hauptfarbe schnell und einfach eine zusammenpassende Farbpalette erstellt bekommt. Ich hab' mich also für die Basisfarbe Lila und die Farbregel "Triade" entschieden und folgende Palette erhalten:



Das ist doch schon mal ein Anfang, der mir gefällt. Zusätzlich zu diesen Farben werde ich die Palette noch um Grau und Jeansblau als "neutrale Farben" ergänzen.

Die Frage nach dem Kleidungsstil fällt mir deutlich leichter. Ganz Kopfmensch, der ich bin, habe ich nur wenig übrig für Rüschen und Schnörkeleien - ein lustiges Bügelbild oder ein nerdiger Spruch sind allerdings ok. Meinetwegen auch Sterne und Glitzer, weil das von Kind1 gelegentlich nachgefragt wird. Ein bisschen Bling-Bling darf also sein, sollte sich aber auf einzelne Kleidungsstücke beschränken.

Da sie davon abgesehen keine Prinzessin, sonder eher ein Raubritter ist, sollte ihre Kleidung vor allem eines sein: praktisch und gut zu reinigen. In Bezug auf Kleidungsstücke heißt das: viel Jersey, Jeans und Sweatshirtstoff. Nur nichts, was ich bügeln müsste oder nur mit Handwäsche waschen kann! Außerdem bin ich ein großer Fan vom Zwiebel- bzw. Lagenlook, meist bekommt sie im Herbst ein Langarmshirt an und dann ein T-Shirt und ggfs. noch eine Strickjacke drüber - meine Zielkollektion besteht also eher aus einfach gehaltenen, kombinationsfreudigen Stücken, und weniger aus "It-Pieces" oder stylischen Kleidern.

Mit dieser groben Vorstellung von Farbe & Form habe ich dann Online-Kataloge diverser Versandhändler gewälzt und mir ein Pinterest-Board zusammengestellt, was ihr hier sehen könnt. Mit Hilfe der Fotos habe ich dann virtuell ein paar Kombinationen erstellt und denke, dass ich auf dem richtigen Weg bin:



Wie seht ihr das? Ich bin jedenfalls zufrieden mit meinem Fortschritt, nächste Woche geht es dann weiter mit meiner "Klamottenbedarfsliste".

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

Montag, 1. September 2014

Kinder benähen nach Plan: SWAP für Herbst/Winter 2014


Pünktlich zum Jahreszeitenwechsel wächst Kind1 aus sämtlichen Kleidern heraus und gibt mir damit die Aufgabe, sie neu einzukleiden. Da es mich nervt, beim Griff in den Kleiderschrank nur Einzelteile in schrecklichen Farbkombinationen zu finden, entstand die Idee, eine Art "Kinderkollektion" zusammenzustellen. Innerhalb dieser Kollektion soll alles zueinander passen - was meine Chance erhöht, täglich etwas Passendes für meine Tochter zu finden (die Hälfte ihrer Wäsche pendelt nämlich permanent zwischen Schmutzwäschekorb und Trockner).

Dabei orientiere ich mich an zwei Konzepten: "Wardrobe Planning" und "Sewing with a Plan" (SWAP). Hinter den Schlagworten verbergen sich Ideen, um eine schicke/vielseitige/passende Garderobe zusammenzustellen - SWAP ist dabei quasi das strukturiertes Umsetzen der Ideen, welche man mit dem "Wardrobe Planning" entwickelt hat.

Für Erwachsene gibt es zu beiden Themen reichlich Lesestoff im Netz, ich finde zum Einstieg folgende Seiten empfehlenswert:

  • Wardrobe Architect - eine Blogserie auf der Seite von Colette Patterns, die sich mit Fragen zum persönlichen Stil und dem Erstellen einer kompletten Garderobe beschäftigt
  • Into Mind - eine sehr schön gestaltete Webseite, die sich ausschließlich den Themen "eigener Kleidungsstil" und "Garderobenplanung" widmet
  • We Produce Our Collection - ein Gemeinschaftsprojekt dreier Bloggerinnen, die sich in den letzten beiden Jahren intensiv mit SWAP beschäftigt haben. Soweit ich beurteilen kann, ruht die Seite, aber die gesammelten Blogbeiträge sind nach wie vor interessant.

Für meine Kinderkollektion werde ich mich nicht mit Passform-Fragen beschäftigen müssen, statt dessen habe ich mir aber folgende Fragestellungen überlegt:


Außerdem will ich natürlich die Kleidungsstücke vorstellen, die ich dann tatsächlich nähe. 

Um mich zum Durchhalten zu motivieren, möchte ich den Prozess in Blogform festhalten. Und wenn dabei jemand von meinen Überlegungen profitieren kann, mich durch Anfeuerungsrufe unterstützen möchte oder sich inspiriert fühlt, etwas Ähnliches zu tun, so würde ich mich darüber sehr freuen.


Doch genug der Einleitung! Am Freitag geht es dann richtig los mit meinen Gedanken zu "Stil und Farbpalette". 

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix