Dienstag, 27. Januar 2015

Prinzessinenkleid nach Farbenmix "Willemientje", Teil 1 / WIP

Karneval. Karneval. Karneval. Nur, falls in meinem Blogpost irgendwo "Fasching" steht - ich weiß wohl, dass es an meinem derzeitigen Wohnort Karneval heißt, doch ich bin nun einmal mit "Fasching" aufgewachsen (genaugenommen sagt man hier wohl "Fastelovend", aber daran kann ich mich erst recht nicht gewöhnen). Aber unabhängig vom Namen - für diese Gelegenheit schneidere ich Kind1 gerade ein Kostüm. Ein Prinzessinenkleid war gewünscht. Eigentlich ein "Regenbogenprinzessinnenkleid", aber ich habe nicht richtig zugehört und jede Menge rosa Satin gekauft, also werde ich wohl zwei Kleider nähen - ein rosa Prinzessinenkleid, was anschließend in die Verkleidekiste wandert, und ein Regenbogenkleid, was hoffentlich noch als Sommerkleid getragen werden kann.

Als Schnitt dafür hatte ich mir "Willemientje" von Farbenmix ausgesucht. Dem Göttergatten war das allerdings nicht prinzessinenhaft genug, und daher habe ich folgende Skizze angefertigt:

Glücklicherweise muss ich mein Geld nicht mit Zeichnen verdienen.

In Nähterminologie: die Passe von Willemientje soll zu einem echten Oberteil verlängert werden und zusätzlich kommt über den Oberrock noch ein Schößchen. Durch die Verlängerung des Oberteils kann ich den Reißverschluss am Rücken durch Druckknöpfe (KamSnaps) ersetzen - für ein Kostüm meiner Meinung nach völlig ausreichend. Hier ein Foto vom Schnittteil der rückwärtigen Passe/Rückenoberteil, da kann man die durchgeführten Änderungen am besten erkennen:

Der rot schraffierte Teil entspricht dem Originalschnitt (ohne Nahtzugabe).

Ich habe das Schnittmuster für die Passe um 12 cm nach unten verlängert, etwas zusätzliche Breite für eine Knopfleiste hinzugefügt und auf Taillenhöhe den Schnitt 1 cm verbreitert (insgesamt also 4 cm mehr Umfang, denn bis auf die Knopfleiste habe ich die gleichen Änderungen auch am Vorderteil gemacht). Kind1 misst derzeit 114 cm und ist eher schmal, bei Schnittgröße 110/116 führen die Änderungen zu einem bodenlangen Kleid, unter das auch gut noch ein Langarmshirt passt (nicht stilecht, aber im Februar muss man auch mal mit Temperaturen unter 20°C rechnen).

Den Stoff habe ich übrigens bestellt, noch bevor ich den Schnitt in der Hand hatte. Da ich aus den Farbenmix-Angaben zum Materialbedarf nicht schlau geworden bin, habe ich pauschal je 2 m (Polyester)Satin in 3 verschiedenen Rosatönen und zusätzlich 1 m Pailettenjersey gekauft (bei stoffe.de). Mittlerweile weiß ich mehr: auf der Farbenmix-Seite stehen Verbrauchsangaben für Oberkleid, Unterkleid, Futter und Tüll. Die auf dem Schnittmuster abgebildete Version besteht aus Oberkleid und Unterkleid, die Angaben für Futter und Tüll kann man also ignorieren, falls man diese Version nähen möchte, aber man könnte das Kleid eben auch noch zusätzlich abfüttern oder anders kombinieren. Ich entschied mich für die Version "Oberkleid + Unterkleid + 3 Reihen Rüschen". Der Stoffverbrauch der Rüschen ist übrigens auch nicht zu verachten, für 3 Reihen Rüschen braucht man ca. 1 m Stoff, aber das geht aus der Verbrauchstabelle interessanterweise nicht hervor (oder ich hab's nicht kapiert). Mein Rat ist also: erst den Schnitt besorgen, dann überlegen, welche Version man nähen möchte, und auf dieser Basis dann den Stoffverbrauch selbst kalkulieren.

Die Nähanleitung für das Kleid auf der Internetseite (hier) ist übrigens gut, allerdings sollte man sie auch lesen (duh!). Ich hab' sie nur überflogen und dachte arrogant, dass das ja so schwierig nicht sein kann... beim Nähen musste ich anschließend mehrfach meinen Nahttrenner bemühen. Naja, so ist wenigstens der Lerneffekt größer. Apropos Lerneffekt: das Kleid ist mit der Foto-Anleitung nicht schwierig, enthält aber schon Elemente, die es zu einem technisch interessanten Projekt machen: Godets (mit schrägem Fadenlauf nähen), gedoppeltes Oberteil (Reihenfolge beim Nähen & Wenden muss beachtet werden), Unterrock (Oberteil wird zwischen Ober- und Unterrock gefasst).

Wie man aus dem Posttitel erkennen kann, ist das Kleid noch "Work In Progress" (WIP), aber hier ist ein Foto vom Zwischenstand:

Pink. Und Glitzer.

Das Schößchen aus dem Paillettenjersey ist im Originalschnitt nicht enthalten, sondern grob nach einer Anleitung von "The Scientific Seamstress" gefertigt. Ich habe ein Rechtecke von ca. 30 cm Breite und 1 m Länge genommen, es an jeweils einer kurzen und einer langen Seite gerafft (anders als in der verlinkten Anleitung, welche an beiden kurzen Seiten rafft; außerdem habe ich den Jersey auch nicht in der Mitte gefaltet) und das Ergebnis nach Augenmaß am Rockteil festgesteckt (die ungeraffte kurze Seite ist am Rücken und fällt einfach glatt nach unten).

Was noch fehlt:

  • der Verschluss am Rücken - geplant sind mit Stoff überzogene KamSnaps
  • die Rüschenreihen/der Rüschensaum

Für die Rüschen habe ich die annähernd 30 m Stoffstreifen schon "gerollsäumt". Glücklicherweise habe ich dafür meine Overlockmaschine - ich frage mich, ob dieser Schnitt auch schon einmal ohne Overlock genäht wurde, die Rüschenvariante würde ich definitv nur empfehlen, wenn man eine schnelle Möglichkeit zum Säumen oder sehr viel Geduld besitzt (falls ihr es überlesen habt: 30 m!).

Nur echt mit der Goldkante.
Ehrlich gesagt grusle ich mich etwas davor, diese Stoffstreifen jetzt zu Rüschen zu verarbeiten, aber man wächst ja mit seinen Aufgaben. Ich werde davon berichten. Und wie immer gilt: ich freue mich über Kommentare!

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

verlinkt beim creadienstag

Donnerstag, 22. Januar 2015

Überarbeitete Klamottenliste für Kindergartenkinder

So, mit etwas Verspätung kommt hier meine nach dem SWAP aktualisierte Kindergartenkinder-Klamottenliste. Im Vergleich zur ursprünglichen Liste (hier zu finden) habe ich eine Sommer- und Winterversion erstellt sowie wirklich alles aufgezählt, was meiner Meinung nach an Kleidungsstücken notwendig ist. Wahre Minimalisten würden die Liste wahrscheinlich noch weiter einkürzen, in diesem Umfang ist sie aber für unsere aktuellen Lebensumstände (Klima, Feinmotorik von Kind1 und Waschhäufigkeit) perfekt. Außerdem habe ich berücksichtigt, dass sich ein Teil der Kleidung stets als Reserve im Kindergarten befindet und wir auch mal eine Woche in den Urlaub fahren und in dieser Zeit nicht waschen können (deshalb komme ich bspw. auf 16 Unterhosen).

Die wesentlichen Änderungen zur ersten Liste:
  1. weniger Strumpfhosen: manchmal sind Strumpfhosen nötig, meist will Kind1 aber ohnehin keine anziehen. Ersetzt durch zusätzliche Leggings.
  2. weniger Cardigans/Sweatjacken: die Kombination Langarmshirt/Kurzarmtunika hat sich als extrem erfolgreich herausgestellt und machte Cardigans/Sweatjacken weitgehend überflüssig.
  3. eine Mütze reicht: Kind1 trägt Schlauchtücher, für kältere Temperaturen habe ich dafür extra welche mit Nicki genäht. Reicht aus und passt auch viel besser unter den Fahrradhelm.
So, und hier nun - tada - die Liste:

Basics
  • 3 Nachthemden
  • 10 Paar Socken (2 KiTa)
  • 16 Unterhosen (2 KiTa)
  • 4 Unterhemden
  • 2 Cardigans
  • 1 Sweatjacken
  • 1 Weste
  • 3 Paar Hosen (1 KiTa)
  • 3 Paar Leggings
  • 5 Kurzarm-Tuniken (1 KiTa)
  • 5 Langarm-Shirts (1 KiTa)
  • 2 Matschhosen ( 1 KiTa)
  • 1 Regenjacke
  • 2 Paar Gummistiefel (1 KiTa)
  • 2 Schlauchtücher
  • 1 Fahrradhelm
  • 1 Badeanzug
  • 1 Bademantel
  • 2 Paar Hausschuhe (1 KiTa)
  • Sportbeutel KiTa: Ballerinas, Sweathose, Shirt

zusätzlich im Sommer-Halbjahr
  • 1 Sommerjacke /-mantel
  • 3 Sommerhüte/Basecaps o.ä. (1 KiTa)
  • 2 Sommerhosen (bspw. Leinen)
  • 5 Kurzarmshirts/Tuniken (1 KiTa)
  • Schuhe: 1 Paar Sandalen, 1 Paar Sneaker/Stoffschuhe, 1 Paar Lederschuhe


zusätzlich im Winter-Halbjahr
  • 1 Winterjacke/-mantel
  • 1 Skihose
  • 1 Skianzug
  • 3 Paar Strumpfhosen (1 KiTa)
  • 3 Paar dünne Handschuhe (1 KiTa)
  • 1 Paar Skihandschuhe
  • 2 Winter-Schlauchtücher
  • 1 Mütze
  • 2 Hosen (etwas dicker od. gefüttert)
  • 5 Langarm-Shirts (1 KiTa)
  • Schuhe: 2 Paar Winterstiefel, 1 Paar Lederstiefeletten

Falls ihr das ganze so praktisch findet, dass ihr gern eine Version zum Ausdrucken möchtet, findet ihr hier eine Version als Google Doc. Ich freue mich über Kommentare!

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

Montag, 19. Januar 2015

Lektionen aus KinderSWAP H/W 2014 - mein Fazit

So, bevor der Winter vorbei ist (der Frühling rückt ja immer näher, oder ist das Wunschdenken?), möchte ich gern über die Ergebnisse meines KinderSWAPs berichten. Im September habe ich mit diesem Projekt begonnen (hier beschrieben), genäht habe ich dafür:
  • 4 Langarmshirts (Schnitt Nr.25/"More Grey", Ottobre 4/2011)
  • 3 Tuniken (hier verbloggt)
  • 2 Paar Sweathosen (Schnitt Nr.23/"All-Time Favorite", Ottobre 1/2012)
  • 1 Mütze (Schnitt Nr.11, Ottobre 4/2011)
  • 3 Leggings (Schnitt Nr.26, Ottobre 6/2012)
  • 2 Paar Turnschläppchen (Schnitt "Bepuscht" von Farbenmix)

Damit konnte ich Kind1 natürlich nicht komplett ausstatten, es musste auch etwas Kaufkleidung her. Gekauft habe ich:
  • 1 Winterjacke mit passender Weste
  • 1 Matschkombi Jacke/Hose, gefüttert
  • 2 Matschhosen
  • 2 Jeans
  • 1 Bluse
  • 1 Strickjacke
  • 1 Schlafanzug
  • 3 Paar Handschuhe (1 Paar ist mittlerweile schon kein Paar mehr...)
  • div. Socken, Strumpfhosen und Unterhosen

Außerdem hat Kind1 noch 3 Shirts, 1 Pullover, 1 Langarmshirt, Socken und Unterhosen von den Großeltern geschenkt bekommen und natürlich noch diverse Sachen in der alten Größe gehabt, die hemmungslos bis zum bitteren Ende (der Größe oder des Materials) getragen werden mussten.

MamaMade: Langarmshirt, Leggings, Schläppchen

Insgesamt bin ich zufrieden mit der Umsetzung meines Plans. Der Kleiderschrank ist jetzt etwas lila-lastig, aber dafür passt fast alles zusammen und das Anziehen wird wie beabsichtigt einfacher. Außerdem habe ich durch die strukturierte Herangehensweise einiges gelernt:

  1. Kaufjeans sind ätzend/ich muss mehr Hosen nähen: Kind1 ist groß und schmal, und ich finde es sehr schwierig (unmöglich?), gut sitzende Jeans mit elastischem Bund zu finden. Bis vor kurzem hatten wir somit ständig Hosenmangel, da ein Paar Kaufjeans zu lang war und ihre alten Leggings nach über einem Jahr einfach durch waren (mehrfach geflickt, aber irgendwann hilft das nicht mehr). Sie hat somit praktisch in den zwei im September genähten Sweathosen gelebt & ich hätte auch gut noch ein drittes Paar gebrauchen können. Mit den letzte Woche frisch genähten Leggings und den neu gekürzten Hosen (Umschlag, zum Wiederauftrennen) sieht es jetzt etwas besser aus, aber ich werde wohl generell mehr Hosen nähen müssen.
  2. Tuniken sind super: Kind1 mag sie, und sie passen zu allem: zu Jeans, zu Leggings, mit einem Langarmshirt drüber oder drunter - geht alles. In den letzten Tagen hat Kind1 sie häufiger verkehrtherum angezogen, und selbst das geht (ich bin froh, dass sie sich endlich selbst anzieht und diskutiere da nicht rum). Über den Schnitt habe ich ja schon in meinem Blogbeitrag zu den Tuniken (hier) geschwärmt. Meine Vermutung ist, dass Kind1 sie wohl nicht an die kleine Schwester vererbt, sondern sie bis zum Auseinanderfallen tragen wird.
  3. Weiße Langarmshirts müssen nicht langweilig sein: ich habe lange über die Farben der verschiedenen Bekleidungsschichten (Kontext: Zwiebel-Look) nachgedacht und schließlich beschlossen, nur in der "Kurzarm-Schicht" richtig Farbe zuzulassen. Das kommt einem im ersten Moment extrem langweilig vor, erhöht aber die Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten und verringert die Wahrscheinlichkeit für augenkrebserzeugende Zusammenstellungen. Damit die Shirts nicht ganz so öde daherkommen, sind Aufbügler eine gute Alternative - druntergezogen sieht es niemand/die Farben stören nicht, drübergezogen sieht es trotzdem nicht langweilig aus. Durch meinen Schneideplotter kann ich ja die Motive selbst schneiden (siehe auch mein Beitrag letzte Woche) und Kind1 durfte somit selbst bestimmen, was auf die Shirts kommt (Nachteil: ich soll jetzt mehr Glitzerfolie in verschiedenen Farben kaufen).
Ich bin zufrieden mit dem SWAP, auch wenn ich bei weitem nicht soviel genäht habe, wie ich wollte. Die Systematik möchte ich auf jeden Fall beibehalten, vielleicht schaffe ich es ja damit auch, noch bedarfsgerechter zu nähen und den Anteil an neuer Kaufkleidung zu reduzieren bzw. komplett durch Second Hand zu ersetzen (mit Ausnahme von Socken und Unterwäsche). Aufgrund der Erfahrungen der letzten Monate habe ich meine Klamottenliste übrigens nochmal angepasst - falls es Euch interessiert, könnt ihr die aktualisierte Liste hier anschauen.

MamaMade: Tunika, Langarmshirt, Sweathose

Und für die nächsten Monate? Kind1 hat jetzt eine Basisgarderobe, die sie auch noch durch den Frühling bringen wird. In den letzten Tagen wollte sie auch wieder Röcke und Kleider tragen, aber vielleicht kann ich die gesteigerte Nachfrage ja mit einem ihrer Karnevalskostüme decken. Für heiße Sommertage muss ich mir noch Gedanken um passende Ergänzungsstücke machen - wahrscheinlich sollte ich noch zwei einfache/luftige Leinenhosen nähen - aber dafür ist ja noch Zeit.

Als nächstes nähe ich das eben erwähnte Karnevalskostüm - eine "Regenbogenprinzessin" wurde gewünscht. Und wenn das endlich abgearbeitet ist, bin ich an der Reihe - nach den jetzt guten Erfahrungen übrigens auch als SWAP. Ich freue mich schon drauf!

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

Dienstag, 13. Januar 2015

Über Haie, Sterne und Krönchen - Erfahrungen zu diversen Bügelfolien

Zu Jahresbeginn habe ich drei Langarmshirts für Kind1 genäht und mit Bügelbildern verziert, und so dachte ich, ich schreibe mal etwas über die diverse Bügelfolien, die ich bisher ausprobiert habe.

Drei individuelle Langarmshirts nach Ottobre 4/2011, Schnitt 25 ("More Grey", Raglanshirt)

Vorab ein paar allgemeine Hinweise: ich schneide die Bügelbilder mit einem Silhouette Cameo Hobbyschneideplotter und nutze zum Aufbügeln eine Elnapress Limited Edition. Meist verziere ich selbstgenähte Kleidung und bügle die Motive direkt nach dem Zuschneiden auf die Schnittteile auf, also vor dem Zusammennähen des Kleidungsstücks. Die Bezugsquellen für die unten genannten Folien sind Neptun Kreativshop und Hobbyplotter.de.

Flexfolie: Neptun Flex Design und Hobbyplotter Flex Cut Folie

Ich habe bisher die Flexfolie von Neptun (in rot) und die Hobbyplotter Hausmarke (in gelb, grün und lila) ausprobiert und war stets zufrieden. Die Folien scheinen mir nicht identisch, selbst innerhalb einer Marke gibt es zwischen den Farben geringfügige Unterschiede (zumindest hatte ich das Gefühl, dass die Trägerfolie beim Hobbyplotter Lila stärker klebt als bei den anderen beiden Farben), die Unterschiede sind meiner Meinung nach aber bei sorgfältiger Arbeit vernachlässigbar. Flexfolien sind die günstigsten Folien und sie lassen sich am besten mit dem Kleidungsstück verbinden, damit sind sie für mich die allgemeinen Basisfolien.
Zur Verarbeitung: Ich habe die Folien mit den Standardeinstellungen für Silhouette Flexfolie geschnitten und die Trägerfolie noch heiß abgezogen.

Ich nehme die Flexfolie übrigens gern, um Größen"etiketten" für meine selbstgenähten Kleidungsstücke zu erstellen.

Selbst erstellte Größenetiketten - super Anwendung für Flexfolie

Beim Geburtstagsshirt meiner Tochter hatte ich ein zweifarbiges Motiv erstellt und die Farben übereinander aufgebügelt, was problemlos funktioniert hat (bei der zweiten Farbe mit Backpapier über dem Gesamtmotiv, um nicht die erste Farbe am Bügeleisen zu haben). Nach mehreren Wäschen scheint die zweite Farblage aber etwas brüchig zu werden - liegt wohl daran, dass ich sie auf eine durchgehende erste Farbschicht gebügelt habe und der so "versiegelte" Untergrund nicht so flexibel ist, was sich bei dem recht großen Motiv dann negativ bemerkbar macht.

Zweifarbiges Bügelbild, Original mit Kakaofleck!

Neptun Flock Design

Flockfolien sind etwas teurer als Flexfolien und haben eine samtartige Oberfläche. Durch die Oberflächenstruktur wirkt das Bügelbild meiner Meinung nach etwas hochwertiger, allerdings ist die Folie auch etwas steifer als Flexfolie (allerdings nicht so steif wie die noch folgende Holographiefolie). Mit der Neptun Flockfolie habe ich gute Erfahrungen gemacht, ich habe daraus problemlos sehr detaillierte Motive ausschneiden können (man beachte die Atomgewichte im "PSE-Cute" unten) und die Bügelbilder haben alle bisherigen Wäschen gut überstanden. Eine Kombination aus Flex- und Flockdesign sieht bestimmt auch schön aus, habe ich aber bisher nicht probiert.
Zur Verarbeitung: Ich habe die Folien mit den Standardeinstellungen für Silhouette Flockfolie geschnitten und die Trägerfolie vor dem Abziehen leicht abkühlen lassen (funktionierte besser als heißes abziehen).

Mal nicht selbstgenäht, sondern nur Kaufkleidung individualisiert.

Glitzerfolie: Neptun Holographie Design und Neptun Glitzer Design

Glitzer ist bei uns im Haus der ganz große Renner, also habe ich mich auch mal an Glitzerfolie versucht. Mein erster Versuch war die Neptun Holographie Folie. Diese Folie hat eine glatte Oberfläche und ist auch nach dem Aufbügeln noch recht steif; für große, flächige Motive ist sie daher weniger geeignet. Ich habe zwei verschiedene Motive auf die Sweathosen für Kind1 gebügelt, und da diese Hosen im Dauereinsatz sind, kann ich hier mal zwei Härtetest-Ergebnisse zeigen:

Links eine Sternchen-Kombination, rechts ein schmetterlingsjagender Hai

Beide Motive befinden sich auf dem unteren rechten Hosenbein. Das eher feine Sternenmotiv hat sich gut gehalten (wobei ein paar der kleinen Sterne - Motivgröße ca. 1 cm - abgefallen sind), das großflächige Hai-Motiv hingegen hat seine Farbe verloren! Die Folie ist noch da, aber irgendwie wurden die Farbpigmente rausgewaschen oder der optische Effekt durch die häufige Belastung zerstört.
Zur Verarbeitung: Ich habe die Folien mit den Standardeinstellungen für Silhouette Flockfolie geschnitten und die Trägerfolie heiß abgezogen.

Da ich von der Holographiefolie nicht so begeistert war, habe ich anschließend die Neptun Glitzer Design Bügelfolie probiert. Diese Folie kann man von der Struktur mit der Flockfolie vergleichen (ähnliche Dicke/Flexibilität), allerdings ist sie nicht samtig, sondern besitzt eine rauhe, glitzernde Oberfläche (ähnlich wie feines Schleifpapier). Ich habe die Folie einmal als einzelnes großes Motiv (die Krone im Foto ganz oben) und einmal in Kombination mit Flexfolie als kleines Motiv auf je ein Shirt gebügelt, allerdings haben diese Shirts bisher nur zwei Wäschen hinter sich und es lässt sich noch nichts über die Dauerfestigkeit berichten (diese beiden Wäschen hat die Folie aber problemlos überstanden). Ich finde sie aber sowohl von der Optik als auch Haptik deutlich schöner als die Holographie-Folie.
Zur Verarbeitung: Ich habe die Folien mit den Standardeinstellungen für Silhouette Flockfolie geschnitten und die Trägerfolie heiß abgezogen.

Detailaufnahme der Schmetterlinge vom oben gezeigten Shirt, Glitzerfolie über Flexfolie

Generell muss ich sagen, dass mir die Arbeit mit den Folien echt Spaß macht, zumal man mit dem Schneideplotter wirklich schöne Motive erstellen kann (man könnte die Folien aber auch mit der Schere ausschneiden). Und weil das Thema Bügelfolien vielleicht noch andere Selbermacherinnen interessiert, schicke ich es noch ganz schnell zum creadienstag. Danach aber ab ins Bett :-)

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix