Mittwoch, 15. April 2015

ArbeitsUniForm // Spring Style Along - Get a Style Code

Am Montag bin ich nach 14-monatiger Elternzeit wieder ins bezahlte Arbeitsleben zurückgekehrt und schon seit Wochen überlege ich, wie meine Arbeitsgarderobe eigentlich aussehen soll. Theoretisch hatte ich in den letzten Wochen viel Zeit, praktisch habe ich dann doch nur eine Jeans und eine Tunika für mich genäht - sowohl in meinem Kopf- als auch in meinem tatsächlichem Kleiderschrank ist also noch Platz. Als ich dann über den Spring Style Along von MamaMachtSachen und Marja Katz las, merkte ich: das ist der perfekte Tritt in den Hintern, um trotz neuem Job doch noch etwas für meinen Kleiderschrank zu tun. Und daher mache ich jetzt auch mit.

Bevor ich zu meinem "Style Code" komme, erst etwas zum "Dress Code" bei meiner Arbeit. Ich arbeite als Verfahrenstechnik-Ingenieurin in der chemischen Industrie. Direkt in den Produktionsanlagen wird Arbeitsschutzkleidung getragen, ich arbeite aber überwiegend am Schreibtisch, da kann man bei uns prinzipiell alles anziehen. Literally. Ich sah schon einen Kollegen mit Radlerhosen und eine Kollegin mit Spaghettiträger-Top zu Besprechungen auftauchen.

Exkurs: Das geht ja gar nicht! - Warum eigentlich nicht? "Kleider machen Leute" funktioniert in beide Richtungen, Kleidung beeinflusst immens unsere Wahrnehmung von anderen Menschen. Falls ihr eure Gedanken dazu noch etwas mehr anstoßen lassen wollt, hier zwei Links: der zur Fotoausstellung "Kleider machen Leute"  von Herlinde Koelbl (aktuell zu sehen in Bad Mergentheim, da finde ich die Beschreibung aber nicht so schön), und der zum TEDx-Beitrag "Beat Your Bias" von Yassmin Abdel-Magied.

Die meisten meiner Kollegen und Kolleginnen kommen in Alltagskleidung zur Arbeit. Jeans, Shirt, Pullover - bei den Männern auch mal ein Hemd, unterhalb der Geschäftsführung aber selten ein Jacket oder eine Krawatte und schon gar nicht gleichzeitig Jacket und Krawatte (spezielle offizielle Anlässe mal ausgenommen). Im Prinzip also die perfekte Spielwiese für die modisch interessierte Angestellte.

Bei dieser Berufskleidung kann man sogar den Friseur sparen.

Allein - ich bin nicht unbedingt das, was man als modisch interessiert bezeichnet. Und schon gar nicht bin ich modisch versiert. Am liebsten wäre es mir, wenn meine Position das permanente Tragen von Arbeitsschutzkleidung erfordern würde oder wenn ich - ähnlich wie Schornsteinfegerinnen oder Ärztinnen - eine Art Uniform tragen müsste. In beiden Fällen bräuchte ich mir nicht viel Gedanken um mein Erscheinungsbild machen, sondern könnte jeden Morgen auch ohne Brille gedankenlos in den Kleiderschrank greifen. Ist aber nicht so. Aber ich habe jetzt beschlossen: muss ja auch nicht, ich lege mir einfach meine eigene Uniform fest.

Obwohl er für individuelle Kleidung einer Einzelperson eigentlich nicht anwendbar ist, benutze ich den Begriff Uniform, denn er drückt ein bestimmtes Gefühl aus. Meine Arbeitskleidung dient nicht nur zur Bedeckung meines Körpers, sie trennt für mich auch die private Frau Lotterfix von der angestellten Frau Lotterfix. Ich mag beruflich durchaus etwas Distanz und Förmlichkeit. Und vielleicht spiele ich auch mit den Kontrasten: hinter meiner konservativen Kleidung steckt ein eher progressiver Charakter (behaupte ich jetzt mal). Schlußendlich mag ich auch den Begriff: uni-form. Ich brauche nicht viel Abwechslung, mag Routinen und streng geometrische Formen, uni-form ist also genau richtig für mich.

Ob ich mich mit diesem Bild wohl noch für den FUSSA qualifiziere?

All das steckt für mich in dem Begriff „ArbeitsUniForm“. Natürlich will ich mir keinen Blaumann nähen und ich plane auch keine Jacke mit Rangabzeichen. Ich habe lange überlegt, was für mich Förmlichkeit und Bequemlichkeit verbindet, und bin letztendlich bei folgender Kombination gelandet (siehe auch mein Pinterest-Board):

http://www.extrapetite.com/2014/09/back-to-basics.html
Und diese Kombination brauche ich nun so oft, dass ich damit etwas mehr als eine Arbeitswoche überstehen kann. Also mehrere Jeans, blaue Blazer, Tuniken/Blusen. Tauglich für Frühling/Sommer, natürlich. Also vielleicht statt Jeans doch auch noch Leinenhosen und – das wäre toll – einen Leinenblazer. Als Sahnehäubchen ein paar Accessoires, die dann doch ein klitzekleines bisschen Abwechslung reinbringen. Genau das ist mein Style Code – was denkt ihr, klingt das nach einem Plan?

Liebe Grüße,
Frau Lotterfix

9 Kommentare:

  1. Das sind ja tolle Ideen ! Genau daran mache ich auch herum...am arbeitsdress und privatdress. ..interessante Gedanken, darüber muss ich erst mal nachdenken !
    Und so eine Uniform ist oft eine Erleichterung in diesen stylecode Zeiten. .wo man Status und sonst über Kleidung zeigt, wobei das gab's ja immer....
    Wie du siehst..ich bin noch sehr verwirrt, und hoffe das gibt sich ☺
    Vielen Dank für deine Anregung!

    )Liebe grüße
    Stella

    AntwortenLöschen
  2. Ich finde, das klingt nach einem sehr guten Plan! Die Kombi Jeans, schickes Oberteil & Blazer hatte ich auch schon sehr oft im Kopf, weil sie sehr alltagstauglich, mittelschick, aber nicht overdressed ist. Professionell lässig, würde ich sagen :)

    Auch Leinen mag ich unheimlich gern, auch wenn alle immer wegen der Knitterigkeit stöhnen. In der Burda war vor einiger Zeit ein hübscher Leinen-Blazer. Wenn Du magst, schaue ich mal danach. Generell sind in der Burda öfter schöne Projekte aus Leinen - Hosen, Röcke, Blusen. Sommerfeeling pur. (Du merkst es? Ich LIEBE Leinen!)
    Die von Dir gewählte Kombi geht natürlich auch mit vielen anderen Materialien sehr gut. Vielleicht auch mal etwas edleres wie eine Seidenbluse? Bedingt geeignet für den Alltag mit Kind...aber man gönnt sich ja sonst nix ;)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mmh, hätte einen normalen Blazer-Schnitt genommen, macht das einen Unterschied?
      Mit der Seidenbluse, da hast Du mir ja einen Floh ins Ohr gesetzt... aber wahrscheinlich bleibe ich simpel bei den Blusen und gönne mir dafür ein tolles Seidentuch als Accessoire. Ist vorgemerkt :-)

      Löschen
    2. Nein, ich glaube nicht, dass das einen Unterschied macht. Du kannst jeden beliebigen Schnitt nehmen. Mir fiel das nur ein, dass das in der Burda mal drin war ;)

      Seidenbluse. Hehe. Aber nur echt mit französischen Nähten ;)

      Löschen
  3. Die Überlegung von der ArbeitsUniForm finde ich sehr interessant. Ich bin gespannt wohin das führt und verfolge das in nächsten Wochen auf jeden Fall.
    Lg Corinna

    AntwortenLöschen
  4. Das klingt nach einem ganz tollen Plan. Durchdacht und sicher auch umsetzbar... Und deine Interpretation der "uniform" kann ich so unterschreiben :-)

    LG Florentine

    AntwortenLöschen
  5. Schöne Gedanken zu dem Thema! Ich stimme dir zu, Kleider machen Leute. Ich finde es etwas schade, dass in unserem Land doch viele etwas - ich nenne es mal schluffig- daher kommen. Ich wohne in Alpennähe, da ist es sehr beliebt, Outdoorklamotten zu tragen -auch zur Arbeit. Ich arbeite im sozialen Bereich,bin im Vergleich zu meinen Kollegen gestylt. Deine Uniform entspricht so ziemlich meinem Stil, den ich zur Arbeit trage. Ich fühle mich gut darin, werde ernst genommen, was sicher auch an meinen Klamotten liegt. Soweit meine Gedanken dazu. LG, Anni

    AntwortenLöschen
  6. Das klingt nach einem guten Plan. Mit der tollen Jeans aus dem älteren Post hast du ja schon ein Basic geschaffen!
    Leinen ist für mich im Sommer auch ein absolutes Muss, und ist trotz Edelknitterfalten immer auch ein bisschen elegant und nicht nur lässig.
    Bei der Arbeit mache ich auch oft die Erfahrung Radlerhose/Spaghettitop/Schlunzhose - ich persönlich mag das nicht. Nichts gegen Jeans, man soll sich ja wohlfühlen in seiner Kleidung, aber das ausgeleierte Sweatshirt ist doch eher was für die Couch daheim.
    LG
    Sandra

    AntwortenLöschen
  7. Ich schließe mich an, klingt nach einen guten Plan. Ich bin ja gespannt auf deine Umsetzung. VG lässt dir da - Frau Mama;-)

    AntwortenLöschen